Das neue Jahr hat für die naBe-Plattform mit einer Konferenz in Brüssel begonnen in dem die Ergebnisse der Workshopreihe der Mitgliedsstaaten zu nachhaltiger Beschaffung präsentiert wurden. Die diskutierten Herausforderungen sind gut bekannt: rechtliche Barrieren, fehlende Daten(-strukturen), mangelhafte Strategien und ungenügende Ressourcen. Die Rezepte dagegen sind auch schon klassisch: mehr Schulungen, mehr Investitionen, mehr Zusammenarbeit. Dabei zeigt sich, dass Österreich mit seinem naBe-Aktionsplan und der naBe-Plattform viele Hausaufgaben bereits gemacht hat.
Apropos rechtliche Barrieren: nach dem kritischen Bericht des EU-Rechnungshofs zur ungenügenden Performance des EU-Vergaberechts in den letzten zehn Jahren, sind die Rufe nach Vereinfachungen und Entflechtungen laut geworden. Jüngst ist die Konsultationsphase der Europäischen Kommission ausgelaufen, in der alle öffentlichen Auftraggeber aufgerufen waren, sich einzubringen. Eine erste Einschätzung der Vorschläge zeigt, dass bei allem Verständnis für notwendige Entbürokratisierungen und einer Defragmentierung des EU-Vergaberechts, doch die Mission und strategischen Zielsetzungen – die in den letzten Jahren in der Beschaffungsvorgaben ihren Platz gefunden haben – nicht aus den Augen verloren werden. Es braucht einen klugen Mix an Anreizstrukturen und Mindestanforderungen bei volumenhaltigen Bau-, Liefer- und Dienstleistungsaufträgen, um konsequent die gesteckten Nachhaltigkeitsziele erreichen zu können. Der naBe-Aktionsplan bietet hier auf nationaler Ebene mit seinen Harmonisierungsbestrebungen zu den Bundesländern eine gute Flughöhe zur Ziel- und Kriteriensteuerung.
Auch für das Jahr 2025 haben wir uns wieder einiges vorgenommen, der Newsletter spiegelt diese Themenbreite gut wider und ich wünsche Ihnen eine angeregte Lektüre.